30.08.2014: Imperio und seine Nachkommen

Bei den Weltreiterspielen war auch Zeit für das ein oder andere Fachgespräch am Rande – was ich natürlich genieße. Dabei kam oft die Sprache auf Imperio, und zwar nicht nur in Bezug auf seine Gesundheit (dazu unten mehr). Vielfach wurden seine Nachkommen angesprochen, die in Sport und auch schon Zucht aufmerken lassen. Ich versuche mich mal an einer Auflistung dessen, was ich so mitbekommen habe. Es ist fest davon auszugehen, dass sie keinesfalls komplett ist.

Allen voran ist wohl Heuberger zu nennen. Der Schwarzbraune, der bei der Körung 2009 mit einer Prämie ausgezeichnet wurde, ist seit Anfang 2014 in Beritt bei Anabel Balkenhol. Die Zusammenarbeit funktioniert seit dem ersten Tag, und die ersten drei S-Siege hat der Siebenjährige schon geholt, unter anderem beim Trakehner Bundesturnier 2014. Der Hengst aus einer Mutter von Michelangelo gehört dem Gestüt Webelsgrund in Springe.

Die Trakehner Körungen haben bereits eine größere Anzahl von Imperio-Nachkommen gesehen, von denen die meisten das Urteil „gekört“ erhielten. Fast alle Junghengste werden auch im Sport gezeigt, durchaus erfolgreich.

Bei der Körung 2011 wurden zwei Imperio-Söhne als Prämienhengste herausgestellt: Hancock aus einer Mutter von Münchhausen sowie Schwarzgold aus einer Consul-Mutter. Beide Hengste gehören dem Gestüt Hörem. Schwarzgold wurde 2013 beim Trakehner Bundesturnier Champion der 4-jährigen Hengste. 2013 und 2014 hat er sich für das Bundeschampionat qualifiziert.

Aus einer Mutter von Consul stammt Guardian. Er war erster Reservesieger der Körung 2012 und wurde jüngst beim Trakehner Bundesturnier Champion der 4-jährigen Hengste. Anschließend erfolgte die Nominierung für das Bundeschampionat 2014. Der junge Hengst im Besitz des Söderhofs macht nicht nur sportlich, sondern auch züchterisch auf sich aufmerksam: Ein Fohlen aus seinem ersten Jahrgang wurde Preisspitze bei der Auktion anlässlich des Trakehner Bundesturniers 2014. Der Nachwuchs wurde für 20.000 Euro nach Österreich verkauft.

Ebenfalls im Besitz des Gestüts Hörem steht Empire State. Er stammt aus einer Mutter von Kaiser Wilhelm und war Prämienhengst der Körung 2013. Im selben Jahr wurde Gallardo (Mutter von Consul) gekört und für 70.000 Euro über den Trakehner Hengstmarkt verkauft.

Natürlich sind nicht nur Hengste unter Imperios Nachkommen, auch die Stuten und Wallache heimsen fleißig Schleifen ein. Aus dem Viereck habe ich von Illuminati, Deborah und Ban ki Moon gehört. Illuminati ist 2009 aus einer Fürst Heinrich-Tochter geboren. Er hat Dressurpferde-Prüfungen der Klassen A und L gewonnen und ist in diesem Jahr für das Bundeschampionat der 5-jährigen Dressurpferde qualifiziert. Die fünfjährige Deborah (Mutter von Rivero II) hat in drei Starts in Dressurpferde-Prüfungen der Klasse A zwei Siege und einen dritten Platz geholt. Nach seiner erfolgreichen Vorstellung beim Trakehner Bundesturnier 2014 wurde Ban ki Moon (aus einer Fontainebleau-Mutter) als Reservist für das Bundeschampionat des 3-jährigen Reitpferdes nominiert.

Dass Imperio vielseitig vererbt, beweisen Illingstoa (Bayern, Mutter von Wellington) und Jessica. Ersterer wurde im Juli Süddeutscher Champion der 4-jährigen Vielseitigkeitspferde. Die fünfjährige Bayern-Stute Jessica (Mutter von Pour Plaisir) hat zahlreiche gute Platzierungen in Geländepferde-Prüfungen erzielt und war 2013 und 2014 jeweils Süddeutscher Vize-Champion Vielseitigkeit ihres Jahrgangs.

Zurück zum Ursprung dieser Erfolge. In der Zucht wird Imperio erst nach Beendigung seiner Sportkarriere wieder eingesetzt, darauf haben wir drei Eigentümer (die Hubertus Schmidt GmbH, das DOKR und das Landgestüt Schwaiganger) uns festgelegt.

Der Hengst steht inzwischen wieder im vollen Training, inclusive Piaffe und Passage. Er ist in guter Form und geht wirklich gut – für meine Begriffe fast besser als vor seiner Verletzungspause. Insbesondere seine Galoppade ist unheimlich schön geworden, sehr groß angelegt. Imperio hat Freude an der Arbeit und wird noch in diesem Jahr wieder bei Turnieren starten. Mehr dazu an dieser Stelle, sobald ein Start feststeht.